Der neue Tag startet vergleichsweise entspannt. Wir verplempern Zeit im Meer, heben Geld ab und bewältigen einen Einkaufsmarathon.
Dieter ist geschockt, als er später im Waisenhaus mit „Good Evening“ begrüßt wird.
Während Dieter im Haus mit uns, den Glühbirnen und Spiegeln verzweifelt, kriegen wir uns nicht mehr ein vor Lachen. Der Wahnsinn drumherum macht die Lage nicht besser.
Laute Kirchenmusik von unten, der Ruf des Iman von rechts, afrikanische Popmusik von links, zwischendurch Matratzenlieferung, Tischleraufmaß und Anzahlung für die Betten und gefühlt 20 lebhafte Kinder drumherum. Dieter ist kurz vorm Durchdrehen, der arme. Was für ein irrer Tag.
Na, da lassen wir Dieter mal lieber in Ruhe und kümmern uns um die Fotos für die Briefe. Die Zeit drängt. Hier herrscht zwar auch ein heilloses Durcheinander, aber die Großen helfen uns super beim Beschriften der Bilder.
Wir genießen noch ein wenig abendliche Atmosphäre, bekommen Suaheli-Sprachunterricht, lauschen Gebeten und Liedern.
Die Zwischenabrechnung im Hotel zieht sich bis Mitternacht. Nützt ja nix, morgen ist schließlich Finaltag!
Originalauszug Reisetagebuch für die Kollegen daheim:
„Hallo Helping Hands – Fans, heute etwas spät und mit letzter Kraft der vorletzte Bautagesbericht aus Mombasa für Euch… Kein guter Tag für Dieter, aber total witzig für uns Damen. Den Morgen total verplempert mit Ausruhen am Pool, Spaziergang im Indischen Ozean, Geldabheben und Einkaufsmarathon im Supermarkt wurde Dieter zum ersten Mal in seiner Karriere mit „Good Evening“ auf seiner Baustelle begrüßt. Er fand es nicht so lustig wie wir und es wurde nicht besser. Beim Eindrehen der Glühbirnen waren wir ihm keine große Hilfe, eine Birne zerbrach er übrigens selbst. Der Spiegelanbau war ebenfalls eine Katastrophe, die Wände viel zu hart, kein gescheites Werkzeug, Hitzestau, zu viele neugierige Kinder und Frauen mit Lachflashs drumherum (während ich das schreibe erneuter Lachflash bei mir). Nach Spiegel Nr. 1 brach er die Aktion erstmal ab. Er hofft auf Mr. Scott morgen, bzw. auf die Hilfe des Hausmeisters, der heute verständlicherweise schon Feierabend hatte. Frustriert zog sich Dieter ins Babyzimmer zurück und ließ sich von Klein-Hamin aufmuntern.
Doch es gibt auch Erfolge zu verzeichnen heute: Die Matratzen sind pünktlich geliefert worden, die Betten sind angezahlt (Tischler Daniel macht einen verlässlichen und kompetenten Eindruck), die Briefe sind fast alle geschrieben und ich kann seit heute auf Suaheli bis 5 zählen. Die Kinder hatten ganz viel Freude mit den Fotos, sie halfen super mit beim Beschriften mit Namen.
So, morgen ist Finaltag, drückt bitte Dieter die Daumen, dass es ein besserer für ihn wird. Ein lange Todo-Liste wartet auf Abarbeitung. Wir müssen um spätestens 7:30 Uhr am Frühstückstisch sitzen, sagt Chef Dieter. In diesem Sinne, gute Nacht ihr Lieben.“